Preussische Whisky Destillerie, Mark Landin/Uckermark

Die in Sachsen-Anhalt geborene und in Schwedt, der größten Stadt der Uckermark, aufgewachsene Pharmazie-Ingenieurin Cornelia Bohn entdeckte ihre Liebe zum Whisky schon sehr früh, konnte ihre Leidenschaft zu DDR-Zeiten aber kaum ausleben. Das änderte sich mit der Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989 jedoch schlagartig: Cornelia Bohn investierte ihre 100 D-Mark Begrüßungsgeld in Scotch. Doch das Leben ist mehr als nur Whisky. Es folgte zunächst ein Pharmaziestudium, die Liebe zu einem Mann und schließlich die gemeinsame Tochter. Die Familie baute ihr Nest in der Uckermark – nicht weit von der Brennerei, in die sich Cora verguckt hatte. Doch der Whisky ließ Cora nicht los. Sie bereiste Schottland und besuchte dort zahlreiche Whiskydestillerien. Wohl daraus erwuchs dann schließlich auch der Wunsch, selbst Single Malt herzustellen.

Cornelia Bohn wählt das beste Gerstenmalz für ihren Bio-Whisky aus. Dabei werden sowohl Röstmalze als auch Buchenholz-geräucherte Malzsorten verwendet. Das Malz wird erst unmittelbar vor dem Einmaischen geschrotet. So wird erreicht, dass die volle Qualität des Malzes ganz dem Destillat zugute kommt. Im Maischebottich trifft das geschrotete Malz auf das klare, saubere Wasser der Uckermark. In mehreren Stufen wird dann der Malzzucker herausgewaschen. In der Preussischen Whiskydestillerie wird der Schrot nach dem Einmaischen nicht herausgefiltert und bleibt so auch in Fermentation und Destillation erhalten.

Der süß schmeckenden Maische wird Hefe hinzugefügt. Diese wandelt daraufhin den Zucker in einem mehrtägigen Prozess in Alkohol um. Das Ergebnis enthält zwischen sechs und zehn Prozent Alkohol und ist Bier nicht unähnlich. Tatsächlich wird diese Flüssigkeit im englischen auch gern “beer”, meistens aber “Wash” genannt.

Die Maische wird in der kleinen, 550 Liter fassenden Brennblase erhitzt, bis der Alkohol verdampft. Die vierstufige Verstärkerkolonne sorgt für einen sehr langsam und sorgfältig verlaufenden Prozess, wodurch nicht nur eine exzellente Trennung von Vor-, Mittel- und Nachlauf erreicht wird, sondern auch die charakteristischen Whiskyaromen dort bleiben, wo sie hingehören: im Mittellauf – oder wie es die Schotten poetischer ausdrücken: im „heart of the run“.

Der Whisky der Preussischen Whiskydestillerie reift in getoasteten Fässern (Erst-und Zweitbelegung) aus amerikanischer Weißeiche, feiner deutscher Eiche oder Spessarteiche. Eine große Öffnung in den dicken Steinwänden des ebenerdigen Warehouses sorgt nicht nur für ausreichende Belüftung, es setzt den Spirit auch den je nach Jahreszeit stark wechselnden klimatischen Bedingungen aus, in denen dieser während der Reifung sein erdiges und komplexes Aroma entwickelt.

Alle Abfüllungen der Preussischen Whiskydestillerie sind sogenannte Einzelfassabfüllungen, das heißt, dass jede Charge nur aus einem einzigen Fass kommt. Abgefüllt wird in Fassstärke, ohne Zugabe von Farbstoff und ohne Kühlfilterung. So markant wie der Whisky ist auch die Flasche: Die Form setzt Maßstäbe im Design. Dominiert wird sie vom Logo der Preussischen Whiskydestillerie, dem Pferd mit Pickelhaube. Das schwarze Etikett ist schlicht, elegant und puristisch und trägt doch alle relevanten Informationen wie Jahrgang, Fassnummer und Alkoholgehalt. Jede Flasche ist außerdem nummeriert und von Cornelia Bohn handsigniert.